Steißbeinfistel

Zur Spezialisierung Proktologie gehört auch die Behandlung des Sinus pilonidalis. Wegen der Lokalisation im Unterhautbereich der Pofalte werden gelegentlich die Begriffe 'Steißbeinfistel', 'Steißbeinzyste' oder 'Pilonidalzyste' verwandt.

Es handelt sich um eine entzündliche, meist chronische, mitunter aber auch akute Verlaufsform. Ursache sind Haare, die sich dann auch in den Poren und im Bereich der Fistelgänge wiederfinden.

Die offenen Poren sind durch bizarr verlaufende Gänge miteinander verbunden.

Risikofaktor für die Entstehung eines Sinus Pilonidalis ist eine starke Behaarung der Region.

Bei Beschwerden und Entzündungen ist eine Behandlung erforderlich. In der Regel ist eine chirurgisch-operative Therapie unvermeidbar. Salben oder Medikamenteneinnahmen werden nicht empfohlen.

Zielführend ist das Ausschneiden der Fistelgänge, gegebenenfalls auch nach der Akuteröffnung eines Abszesses.

Als minimal-invasive Technik zeigt das so genannte 'Pit picking' gute Erfolge. Die Fistelgangöffnungen werden einzeln Herauspräpariert und die Fistelgänge gesäubert.

Die häufigste Behandlung ist die komplette Entfernung mit geplanter offener Wundheilung, die bei Eiterung und Abszessbildung unumgänglich ist. Bei guten Erfolgen ist die über mehrere Wochen dauernde Abheilung ein Nachteil.

Nach komplettem Ausschneiden kann auch eine plastische Rekonstruktion erfolgen. Gemeinsames Prinzip dieser Techniken ist die Verlagerung der Naht weg von der Pofalte.

Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant, kann aber auch stationär erfolgen.