Haut & Unterhaut
Haut
Viele Menschen haben Hautmale - sogenannte Naevi - die gefärbt oder erhaben sind und auch an Größe zunehmen. Je nach fachärztlicher Beurteilung und Befundgröße kann es sinnvoll sein, diese Naevi hautärztlich zu entfernen. Dies ist meist in örtlicher Betäubung möglich. Das entfernte Gewebe wird zur feingeweblichen Untersuchung eingeschickt. Die Besprechung des Ergebnisses und die Entfernung der Fäden erfolgt nach 8 bis 12 Tagen, je nach Lokalisation.
Unterhaut
Lipome (Fettgewebsgeschwulste) und Atherome (Grützbeutel) sind die häufigsten gutartigen Schwellungen unter der Haut. Meist ist eine Entfernung medizinisch nicht erforderlich. Beides kann je nach Größe meist in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) entfernt werden. Atherome nennt man auch Grützbeutel. Sie haben eine Kapsel und einen talgartigen Inhalt, der sich auch entzünden kann. An der Hautoberfläche findet sich eine kleine Öffnung, aus der der Inhalt des Atheroms austreten kann. Lipome bestehen hingegen aus Fett und entzünden sich in der Regel nicht. Nach der Entfernung werden die Fäden nach 10-12 Tagen entfernt.
Nagelorgan
Eine Nagelbettentzündung an den Zehen oder Fingern kann sehr hartnäckig und schmerzhaft sein. Die Eintrittspforte für die ursächlichen Bakterien ist meist eine der äußeren Ecken des Nagels. So können die Keime am Nagelrand entlang bis zum Nagelbett gelangen und eine gelegentlich massive Entzündung auslösen, die mitunter die gesamte Zehe oder den gesamten Finger betrifft. Bei einem intensiven Infekt kann auch die Knochenhaut betroffen sein.
Eine Pilzerkrankung oder Nagelmißbildung wird nicht primär chirurgisch behandelt.
Eine komplette Entfernung des Nagels sollte nach Möglichkeit immer vermieden werden, da dadurch das regelrechte Nachwachsen eines neuen Nagels oft nicht mehr möglich ist.
Nur bei tiefen und ausgedehnten Infekten ist ein operativer Eingriff sinnvoll. Oberflächliche Haut- und Weichteilentzündungen werden primär vom Hausarzt behandelt. Ist ein operativer Eingriff unvermeidbar, so erfolgt an der nicht entzündeten Finger- oder Zehenbasis eine örtliche Leitungsanästhesie. Nun wird der seitlich unter die Haut abtauchende Nagelanteil bis zur Basis entfernt, so dass der Nagel langfristig geringfügig schmaler werden kann. Nachfolgend wird das entzündliche Gewebe des Nagelwalls entfernt sowie das Nagelbett des entfernten Nagelanteiles. Bei tiefer liegenden Entzündungen ist gelegentlich eine weitergehende Operation im Bereich der Knochenhaut notwendig. Bei Notfallindikationen können wir diese sogenannten septischen Operationen ermöglichen.